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Insomnia (Schlaflosigkeit)

Störung des normalen Schlaf-Wach-Rhythmus, die vorübergehend oder dauerhaft sein kann. Es gibt verschiedene Unterkategorien (obstruktive Schlafstörung, REM-Schlaf-Verhaltensstörung, Narkolepsie usw.). Insomnia wird auch als Schlaflosigkeit, Schlafstörungen, einschließlich übermäßiger Tagesmüdigkeit, Parasomnien, Narkolepsie bezeichnet.

Insomnia ist eine Schlafstörung, die durch Schwierigkeiten beim Einschlafen oder Aufrechterhalten des Schlafs gekennzeichnet ist, was zu schlechter Qualität und unzureichendem Schlaf, um den Ruhebedarf zu decken, führt. 

Symptomatologie, Zahlen, Uhrsachen, Diagnose und Referenzen?
Symptomatologie
  • Schwierigkeiten beim Einschlafen
  • häufiges Erwachen in der Nacht
  • Albträume
  • morgens zu früh aufwachen und sich beim Aufwachen nicht ausgeruht fühlen
  • andere spezifische Symptome der verschiedenen Erkrankungen (Engegefühl in der Brust, unfreiwillige Bewegungen usw.)
Wer ist betroffen?

Schlaflosigkeit kann Menschen jeden Alters betreffen, tritt jedoch mit zunehmendem Alter häufiger auf. Frauen leiden häufiger unter Schlaflosigkeit als Männer. Schätzungen zur Prävalenz variieren, es wird jedoch geschätzt, dass etwa 30–35 % der italienischen Bevölkerung gelegentlich unter Schlaflosigkeit leidet. 

Diagnose

Die Diagnose einer Schlaflosigkeit basiert hauptsächlich auf einer klinischen Beurteilung, welche die gemeldeten Symptome und die Schlafgeschichte des Patienten berücksichtigt. 

Die Ursache

Die Ursachen für Schlaflosigkeit können vielfältig sein und umfassen Stress, medizinische Störungen, Drogenkonsum, Veränderungen der inneren Uhr (zirkadiane Rhythmen) und ungesunde Schlafgewohnheiten.

Referenzen

Thomas Roth. Insomnia: Definition, Prevalence, Etiology, and Consequences. J Clin Sleep Med. 2007 Aug 15; 3(5 Suppl): S7–S10. 

Maurice M Ohayon, Salvatore Smirne. Prevalence and consequences of insomnia disorders in the general population of Italy. Sleep Med. 2002 Mar;3(2):115-20. 

Klassische Terapie
Terapie mit Cannabis

Klassische Behandlungen

Klassische Behandlungen gegen Schlaflosigkeit zielen darauf ab, die Schlafqualität durch den Einsatz von Verhaltenstherapien und Medikamenten zu verbessern. 

Problematik: Das Hauptproblem bei der Behandlung von Schlaflosigkeit ist die mögliche Abhängigkeit oder der Missbrauch der zur Behandlung eingesetzten Medikamente. Viele Medikamente gegen Schlaflosigkeit können kurzfristig wirksam sein, bei unsachgemäßer Anwendung oder über einen längeren Zeitraum können sie jedoch zu psychischer oder physischer Abhängigkeit führen. Diese Medikamente können den Schlaf wirksam fördern, sollten jedoch mit Vorsicht und nur unter ärztlicher Aufsicht angewendet werden. Übermäßiger Gebrauch dieser Medikamente kann zu einer Toleranz führen, d.h. dass die gleiche Dosis mit der Zeit an Wirksamkeit verliert und die Dosierung erhöht werden muss. Dies erhöht das Suchtrisiko und kann zu unerwünschten Nebenwirkungen führen. Darüber hinaus kann die langfristige Einnahme von Schlaflosigkeitsmedikamenten die zugrunde liegenden Ursachen der Schlaflosigkeit, wie z. B. Schlafstörungen oder zugrunde liegende Erkrankungen, verbergen oder verschleiern. Dies kann eine angemessene Diagnose und Behandlung dieser Grunderkrankungen verzögern. Darüber hinaus ist es oft problematisch, die am besten geeignete Behandlung entsprechend den individuellen Bedürfnissen des Patienten auszuwählen. 

Pharmakologische Therapie

Schwierigkeiten beim Einschlafen
Häufiges Erwachen in der Nacht
Alpträume
Frühes Aufwachen am Morgen und Unausgeschlafenheit

Z-Medikamente (Zolpidem, Zaleplon usw.), Benzodiazepine (Triazolam, Flurazepam, Lorazepam usw.), Melatonin-Rezeptor-Agonisten (Melatonin, Ramelteon, Tasimelteon), Orexin-Rezeptor-Antagonisten (Daridorexante, Lemborexant, Suvorexant), Trizyklische Antidepressiva

Nebenwirkungen:

Z-Medikamente: Abhängigkeit, Toleranz und Gewöhnung, Derealisierung; Depersonalisierung; Extreme Angst; Verwirrung; Agitation; Reizbarkeit; Kopfschmerzen; Schwindel; Taubheitsgefühl und Kribbeln in den Extremitäten; Halluzinationen; Epileptische Anfälle; Muskelschmerzen; Überempfindlichkeit und Unverträglichkeit gegenüber Geräuschen (Hyperakusis); Überempfindlichkeit gegen Licht und Körperkontakt; Anterograden Amnesie; Rebound-Schlaflosigkeit; Psychiatrische Störungen (Agitiertheit; Unruhe; Verschlimmerung der Schlaflosigkeit; Reizbarkeit; Aggression; Wut; Wahnvorstellungen; Halluzinationen; Psychose; Albträume; abnormales Verhalten); Schlafwandeln; Störungen des Nervensystems (Kopfschmerzen; Schwindel; vermindertes Bewusstsein); Augenerkrankungen (Diplopie); Magen-Darm-Störungen (Bauchschmerzen; Übelkeit; Erbrechen; Durchfall); Erkrankungen der Lunge und der Atemwege (Atemdepression; Infektionen der oberen und unteren Atemwege); Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes (Hautausschläge; Urtikaria; Juckreiz; Hyperhidrose); Erhöhte Leberenzymwerte im Blutkreislauf; Rückenschmerzen; Muskelschwäche; Ermüdung; Gangveränderungen; Angioödem. 

Benzodiazepine: Schwere allergische Reaktionen (anaphylaktischer Schock, anaphylaktoide Reaktionen); Angioödem; paradoxe Wirkungen (Ruhelosigkeit; Unruhe; Reizbarkeit; Aggression; Wut; Halluzinationen; Gefühl der Enttäuschung; Albträume; Denk- und Verhaltensstörungen); Depression (Entlarvung einer bereits bestehenden, aber nicht diagnostizierten Depression kann ebenfalls auftreten); Abhängigkeit; Entzugserscheinungen oder Rebound-Schlaflosigkeit; Gedächtnisstörungen; Atmungsprobleme; Schwindel; Schläfrigkeit; Kopfschmerzen; Unfähigkeit Bewegungen zu koordinieren; Gedächtnisverlust; Schlaflosigkeit; Verwirrung; Sehstörungen; Hautausschläge; schwere Muskelschwäche; Sedierung; reduziertes Bewusstsein; Schlafwandeln; Schwierigkeiten beim Sprechen; Veränderungen im Geschmackssinn; Verändertes sexuelles Verlangen; Ohnmacht. 

Melatonin-Rezeptor-Agonisten: Kopfschmerzen, erhöhte Leber-Alanin-Aminotransferase-Enzyme im Blut, Albträume oder ungewöhnliche Träume, Schlafstörungen, Infektionen der oberen Atemwege oder Harnwege, Schläfrigkeit, Durchfall, Hautausschläge, Juckreiz, Schwellung von Gesicht, Augen, Lippen, Zunge oder Rachen, Schwierigkeiten Atmung oder Kurzatmigkeit, Engegefühl in der Brust, ungewöhnliche Heiserkeit, Ausbleiben oder Veränderungen der Menstruation, vermindertes sexuelles Verlangen, Halluzinationen, Kopfschmerzen, Gedächtnisprobleme, Verhaltensänderungen und psychische Probleme, Übelkeit, Ausfluss aus der Brustwarze, Fruchtbarkeitsprobleme, Selbstmordgedanken, Erbrechen, Verschlimmerung der Schlaflosigkeit 

Orexin-Rezeptor-Antagonisten: Kopfschmerzen, Schläfrigkeit, Häufige Müdigkeit und Selbstmordgedanken, sich verschlimmernde Depression, Schlaflähmung und komplexe schlafbezogene Verhaltensweisen (z. B. Schlafwandeln, Schlaffahren); 

Trizyklische Antidepressiva: trockener Mund; Verstopfung; schlechter Harnfluss, Schwierigkeiten beim Entleeren der Blase und schmerzhaftes Wasserlassen; sexuelle Funktionsstörungen; verschwommene Sicht; Schwindel; Tagesmüdigkeit; Ermüdung; gesteigerter Appetit; Schwindel; Zittern; Unruhe, Angst; Muskelschwäche; Übelkeit, Erbrechen; Bauchbeschwerden; Hautreaktionen; Orthostatische Hypotonie; Tachykardie; Ventrikuläre Arrhythmien; erhöhter Blutdruck; allergische Reaktionen. 

Rezeptfreie Antihistaminika: Schläfrigkeit; Aufmerksamkeitsstörungen; Instabilität; Schwindel; Ermüdung; Trockener Mund; Verwirrung; Halluzinationen; Nervosität; Zittern; Krämpfe; Delirium; Psychose; epileptische Anfälle; Hypo/Hypertonie; Arrhythmien; Rhabdomyolyse. 

Vorteile/Nachteile

Kurzfristig wirksam, bei längerem Gebrauch kann es jedoch zu Suchtproblemen und dem Auftreten sehr schwerwiegender Nebenwirkungen kommen. 

Nicht-pharmakologische Therapien

Kognitive Verhaltenstherapie bei Schlaflosigkeit (CBT-I): konzentriert sich auf die Bewältigung häufiger Gedanken, Sorgen und Verhaltensweisen, die den Schlaf beeinträchtigen. 

Diese Therapien können ohne die mit Medikamenten verbundenen Nebenwirkungen hochwirksam sein. Sie verbessern die Schlaflatenz, die Schlafqualität und die Schlafdauer.  

Sie erfordern jedoch viel Zeit und oft hohe Kosten und sind nicht bei allen Patienten wirksam. 

Referenzen der Pharmakologischen Therapie

Andrew D. Krystal, Aric A. Prather, Liza H. Ashbrook. The assessment and management of insomnia: an update. World Psychiatry. 2019 Oct; 18(3): 337–352. 

Russell P Rosenberg. Sleep maintenance insomnia: strengths and weaknesses of current pharmacologic therapies. Ann Clin Psychiatry. 2006 Jan-Mar;18(1):49-56. 

Behandlung mit Cannabis

Studien, die vor mehreren Jahrzehnten begannen, haben gezeigt, dass eine akute Exposition von Cannabis oder THC die Einschlaflatenz verringert, die Wachheit nach dem Einschlafen verringert, den Tiefschlaf erhöht und den REM-Schlaf verringert. Diese Effekte könnten sowohl durch CB1-Rezeptoren als auch, in geringerem Maße, durch CB2 vermittelt werden. Darüber hinaus wird die Expression von CB1- und CB2-Rezeptoren und Endocannabinoiden (Anandamid) entsprechend dem zirkadianen Licht-Dunkel-Zyklus reguliert, sodass die Expression der Rezeptoren nachts stärker ist und die Wirksamkeit der Cannabinoidaufnahme in den nächtlichen Stunden größer ist. Es wird auch vermutet, dass Cannabis zentral als Zeitgeber fungieren könnte, indem es biologische Rhythmen reguliert, um die täglichen Schlafphasen zu erleichtern, und somit als chronobiotisches therapeutisches Mittel für Personen mit gestörter zirkadianer Funktion, wie etwa ältere Menschen, dienen könnte. CBD hat nachweislich eine doppelte Wirkung auf die Schlaflatenz. In niedrigeren Dosen kann CBD eine stimulierende Wirkung haben; bei höheren Dosen kann es jedoch eine stärker beruhigende Wirkung haben. Es kann die Gesamtschlafzeit verlängern und die Häufigkeit des nächtlichen Aufwachens verringern.

Therapie mit Cannabis

Schwierigkeiten beim Einschlafen
häufiges Erwachen in der Nacht
Albträume
Morgens zu früh aufwachen und sich beim Aufwachen nicht ausgeruht fühlen

Tetrahydrocannabinol (THC), Cannabidiol (CBD), Cannabinol (CBN) (tendenziell Sorten mit hoher Konzentration von THC)

Nebenwirkungen:

Im Gegensatz zu klassischen pharmakologischen Therapien sind die Nebenwirkungen von Cannabinoiden im Allgemeinen nicht sehr schwerwiegend, verträglich und verschwinden tendenziell nach Beendigung der Anwendung.

Dazu gehören: Übelkeit, trockener Mund, Rötung der Augen, gesteigerter Appetit, Euphorie, erhöhter Puls, Senkung des Blutdrucks, Schwindel.

Vorteile/Nachteile

Sowohl Cannabis als auch THC, CBN und in geringerem Maße auch CBD haben sich als schlaffördernd erwiesen, sowohl als Selbstmedikation als auch unter ärztlicher Beratung. Der Hauptvorteil besteht darin, dass sie keine schwerwiegenden Nebenwirkungen verursachen und auch bei gebrechlichen Menschen, beispielsweise älteren Menschen, eingesetzt werden können. Während es klar ist, dass Cannabis und THC akute Auswirkungen im Zusammenhang mit dem Schlaf haben, ist es andererseits klar, dass eine wiederholte Exposition gegenüber Cannabis und THC zu Toleranz führt, auch beim Schlaf. Dies kann dazu führen, dass die Dosierung erhöht werden muss, um die schlaffördernde Wirkung zu erzielen. Mehrere Studien deuten auch darauf hin, dass es während des Entzugs nach chronischem Cannabiskonsum zu Schlafstörungen kommt. Eine medizinische Cannabistherapie kann sehr teuer sein, wenn sie nicht vom öffentlichen Sanitätssystem erstattet wird. 

Der Stand der wissenschaftlichen Studien (klinische Beobachtungen)

Seit jeher ist bekannt, dass Cannabis den Schlaf fördert. Dies wurde in zahlreichen Studien nachgewiesen und auch Berichte von einzelnen Patienten aus aller Welt bestätigen diese Tatsache. Während jedoch erste Studien auf der Grundlage von Patienten- und Verbraucherberichten Hinweise auf eine Schlafveränderung lieferten, liefern neuere Studien Hinweise auf die manchmal widersprüchlichen Auswirkungen von Cannabis und Cannabinoiden auf den Schlaf. Insbesondere während der Abstinenzphasen wurde bei starken Cannabiskonsumenten eine Verkürzung der Gesamtschlafzeit, der Schlafeffizienz sowie des Non-REM- und REM-Schlafs beobachtet. Bei diesen abstinenten Konsumenten sind die Einschlaflatenz, die Wachheit nach dem Schlafengehen und die periodischen Bewegungen der Gliedmaßen erhöht. So deuten die Studien eben darauf hin, dass Cannabis bei Schlaflosigkeitsproblemen wirksam sein kann, diese Wirksamkeit muss aber von Fall zu Fall eingeschätzt werden. 

Referenzen Cannabis-Therapie

Andrew J. Kesner and David M. Lovinger. Cannabinoids, Endocannabinoids and Sleep. Front Mol Neurosci. 2020; 13: 125.  

Karin Ried, Tasnuva Tamanna, et al. Medicinal cannabis improves sleep in adults with insomnia: a randomised double-blind placebo-controlled crossover study. J of Sleep Res. Volume32, Issue3, June 2023, e13793 

Régis Vaillancourt, Shannon Gallagher, et al. Cannabis use in patients with insomnia and sleep disorders: Retrospective chart review. Can Pharm J (Ott). 2022 May-Jun; 155(3): 175–180. 

Nirushi Kuhathasan, Luciano Minuzzi, et al. An investigation of cannabis use for insomnia in depression and anxiety in a naturalistic sample. BMC Psychiatry. 2022 Apr 28;22(1):303. 

Scott Shannon. Effectiveness of Cannabidiol Oil for Pediatric Anxiety and Insomnia as Part of Posttraumatic Stress Disorder: A Case Report. Perm J. 2016 Fall; 20(4): 16-005. 

Klassische Terapie
Klinische Erfahrung zum Einsatz von medizinischem Cannabis

In der Literatur beschriebener klinischer Fall (siehe Referenzen Cannabis-Therapie, oben)

Mädchen, 10 Jahre, bei dem als Folge sexuellen Missbrauchs eine posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) diagnostiziert wurde. Sehr große Schwierigkeiten beim Einschlafen, besonders alleine. 

Klassische Therapie vor Beginn der Cannabis Therapie
  • Melatonin, 1 mg/abends
  • Magnesium, 300 mg pro Tag
  • Diphenhydramin, 25 mg/abends
Cannabis Therapie
  • CBD-Öl (25 mg) abends
  • CBD-Sublingualspray, 6 bis 12 mg pro Tag, je nach Bedarf
Ergebnisse

Es wurde ein allmählicher Anstieg der Schlafqualität und -quantität sowie ein Rückgang der Angstzustände festgestellt. Nach 5 Monaten schlief die Patientin die meisten Nächte in ihrem Zimmer und meisterte das neue Schuljahr ohne Schwierigkeiten. 

Nebenwirkungen

Keine Nebenwirkungen beobachtet.

Follow-up

Am Ende des Beobachtungszeitraums (6 Monate) konnte sie die meisten Nächte in ihrem Zimmer schlafen, war in der Schule und zu Hause weniger ängstlich und zeigte angemessene Verhaltensweisen. Die Großmutter (ihr Vormund) der Patientin berichtete: „Das Verhalten meiner Enkelin hat sich durch CBD definitiv verbessert. Die Angst ist nicht verschwunden, aber sie ist nicht mehr so ​​intensiv und es ist viel einfacher, in ihrer Nähe zu sein. Jetzt schläft sie fast immer in ihrem Zimmer, was zuvor noch nie geschah.“ 

Schlussfolgerungen

Dass der Konsum von Cannabis mit erhöhter Schläfrigkeit einhergeht, ist unter Konsumenten – insbesondere nicht zu therapeutischen Zwecken – allgemein bekannt, wie unzählige Zeugnisse in Zusammenhang der Geschichte der Menschen mit dieser Pflanze belegen. Der Grund dafür ist, dass das Endocannabinoid-System an der Regulierung des zirkadianen Rhythmus und des Schlaf-Wach-Rhythmus sowie an den neurobiologischen Prozessen des Schlafes beteiligt ist, wie zahlreiche wissenschaftliche Studien belegen. Es gibt eine deutliche Überschneidung zwischen zentralen Endocannabinoid-Komponenten und neuronalen Systemen, die an der Schlafregulation beteiligt sind; Auch wenn die Mechanismen nicht klar sind, kann die Wirkung auf das Endocannabinoid-System den Schlaf verändern, sowohl in Bezug auf die Zeit, die in bestimmten Schlaf- und/oder Wachzuständen verbracht wird, als auch im Hinblick auf die Schlafarchitektur und die Veränderung spezifischer mit dem Schlaf verbundener Gehirnrhythmen. Wissenschaftliche Studien klären jedoch nicht eindeutig, wie die einzelnen Endocannabinoid-Komponenten den Schlaf-Wach-Rhythmus verändern. Dies ist wahrscheinlich auf die unterschiedlichen experimentellen Ansätze zurückzuführen. Im Allgemeinen wird angenommen, dass die Endocannabinoide Anandamid und 2-AG den Schlaf fördern, während die Cannabinoid-ähnlichen PEA und OEA die Wachheit fördern. Auch die Wirkung von Phytocannabinoiden und Cannabis ist nicht vollständig geklärt. Cannabis und THC haben eine beruhigende Wirkung – deren Wirkmechanismen sich mit den psychotropen überschneiden –, erleichtern das Einschlafen und verlängern wahrscheinlich die Nicht-REM-Schlafphase und verkürzen die REM-Schlafphase. Dieser letzte Effekt steht im Einklang mit zahlreichen Berichten einzelner Konsumenten, die über eine Verringerung der Träume nach chronischem Cannabiskonsum klagen. Für dieses Phänomen gibt es noch keine Erklärung. Stattdessen scheint CBD ein zweiphasiges Verhalten zu haben: Bei niedrigen Dosen regt es die Wachsamkeit an und verringert die Schläfrigkeit am Tag, bei hohen Dosen fördert es den Schlaf und stabilisiert den Schlaf-Wach-Rhythmus. Diese Daten unterstützen die Verwendung von Cannabis und THC (einschließlich synthetischem) zur Behandlung einiger Schlafstörungen wie Schlaflosigkeit und obstruktiver Schlafapnoe sowie von CBD zur Bekämpfung übermäßiger Tagesmüdigkeit. Da jedoch, wie erwähnt, die Daten in der Literatur teilweise widersprüchlich sind, bedarf es weiterer Studien, insbesondere an Patienten und im großen Maßstab, um eine „Schlaftherapie“ unter Verwendung von Cannabis und seinen Bestandteilen klar definieren zu können. Schließlich ist es sehr wichtig, die für das individuelle Problem am besten geeignete Sorte auszuwählen. In einigen Fällen ist tatsächlich ein starkes Vorherrschen von THC notwendig, in anderen kann jedoch die Einzelwirkung von CBD oder die synergistische Wirkung von THC und CBD ausgenutzt werden, je nachdem, ob man versucht, übermäßige oder unzureichende Schläfrigkeit zu bekämpfen. Abschließend ist zu beachten, dass auch andere in Cannabis enthaltene Nicht-Cannabinoid-Substanzen wie Terpene (z. B. Myrcen) den Schlaf verbessern können. 

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